Älteste Kleinbasler entdeckt

Die Entdeckung eines frühmittelalterlichen Gräberfeldes im Basler Waisenhaus gibt neue Hinweise auf die Anfänge von Kleinbasel. Fundobjekte datieren die Bestattungen ins 5. Jahrhundert n. Chr.

Beim Aushub für den Neubau des Basler Waisenhauses kam völlig überraschend ein Gräberfeld zum Vorschein. Die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt konnte insgesamt zehn Körperbestattungen bergen. Mit seiner Datierung ins 5. Jahrhundert n. Chr. gehört das neu entdeckte Gräberfeld zu den ältesten frühmittelalterlichen Friedhöfen in unserer Gegend. Damit lassen sich die Anfänge der dörflichen Vorgängersiedlungen von Kleinbasel deutlich früher ansetzen als bisher angenommen.

Die meisten Bestattungen wurden wohl noch während dem Frühmittelalter von Grabräubern heimgesucht und sind daher beigabenlos. Von herausragender Bedeutung sind die mit Beigaben ausgestatteten Kindergräber. Bei zwei nahe beieinander liegenden Bestattungen deponierte man am Kopfende je einen Glasbecher. Einem der beiden Kinder wurde zudem eine wertvolle Silbermünze auf den Weg ins Jenseits mitgegeben. Das andere Kind erhielt zusätzlich eine Glasperle. Bei der Münze handelt es sich um die Imitation einer äusserst seltenen Prägung eines gallischen Gegenkaisers namens Jovinus, der zwischen 411 und 413 n. Chr. regierte. Bisher waren aus dem Gebiet der heutigen Schweiz erst zwei derartige Prägungen bekannt. Auch die beiden Glasbecher lassen sich ins 5. Jahrhundert n. Chr. datieren.

Bei den Bestatteten handelt es sich wahrscheinlich um die Einwohner einer kleinen frühmittelalterlichen Siedlung, welche in unmittelbarer Nähe einer kleinen spätrömischen Wehranlage am rechten Rheinufer entstanden war. Gemäss einer Schriftquelle, die erstmals Basel erwähnt, liess Kaiser Valentinian 374 n. Chr. diese Festung zur Sicherung der Rheingrenze bei Basilia errichten.

Hinweise:

Bildlegenden:

www.archaeologie.bs.ch

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