Das Historische Museum Basel erhält wertvolle Schenkung an Möbeln, Teppichen und Keramiken

15.09.2022 (09:30) Medienmitteilung
Präsidialdepartement

Die Dr. h.c. Emile Dreyfus-Stiftung schenkt dem Historischen Museum Basel einen Bestand an Möbeln, Keramiken, Gemälden und Teppichen. Viele davon sind im Haus zum Kirschgarten bereits dauerhaft ausgestellt und repräsentieren die bürgerliche Wohnkultur vergangener Jahrhunderte. Der Regierungsrat von Basel-Stadt gibt grünes Licht für die Schenkung. Er erwartet jedoch vom Museum, dass dieses die Herkunft von 35 Objekten, die der Stifter nach 1933 angekauft hat, genauer erforscht. 

Die Dr. h.c. Emile Dreyfus-Stiftung mit Sitz in Basel schenkt dem Historischen Museum Basel einen umfangreichen Bestand an Möbeln, Bildern, Keramiken und Teppichen. Viele dieser Einrichtungsgegenstände bereichern die Ausstattung der Räume im Haus zum Kirschgarten. Sie tragen dazu bei, das bürgerliche Wohnen im 18. und 19. Jahrhundert in Basel erlebbar zu machen. Einer der Bestände der Stiftung, die auf den Basler Unternehmer und Sammler Emile Dreyfus (1881-1965) zurückgeht, befindet sich schon seit 1969 als Dauerleihgabe am Historischen Museum Basel. Nun soll er definitiv ans Museum übergehen.  

Damit das Museum die Schenkung einer solchen Grösse annehmen darf, ist gemäss Museumsgesetz der Entscheid des Regierungsrats nötig. Dieser stimmt der Schenkung zu, knüpft deren Annahme indes an eine Verpflichtung, die Provenienz einiger Objekte noch intensiver zu erforschen. Die Ergebnisse sollen im Anschluss veröffentlicht werden. 

Bisher keine Verdachtsmomente 
Das Historische Museum hat bereits umfangreiche Recherchen im Archiv des Stifters durchgeführt und alle relevanten Datenbanken, darunter das Art Loss Register, konsultiert. Dabei kam heraus, dass der Stifter 65 der 122 Objekte nach 1933 angekauft hat. Nur bei 30 dieser 65 Objekte konnten die Provenienzen vollständig dokumentiert werden. Bislang gibt es zwar keine Verdachtsmomente, dass es sich dabei um Raub- oder Fluchtgut handeln könnte. Da jedoch eine der Bezugsquellen von Emile Dreyfus der Basler Galerist Hans Fritz Fankhauser war und dieser mit zwei Händlern in Kontakt stand, die während dem 2. Weltkrieg Raubkunsthandel aus Deutschland und dem besetzten Frankreich betrieben, soll das Museum bei diesen 35 Objekten eine weitere Recherche unternehmen. Mehrheitlich handelt es sich dabei um Haushaltsgegenstände wie Gläser, Kannen und Schalen sowie drei jüdische Ritualgegenstände.  Generell sind kunsthandwerkliche Gegenstände wie diese weniger dokumentiert als Kunstwerke, da sie teils in grossen Mengen produziert wurden, was die Provenienzforschung zu einer besonderen Herausforderung macht.